Zweitmeinung mit Avatar
Shownotes
Professor Dr. Wolfgang Böcker, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, bietet mit seinem Startup DocRobin TK-Versicherten eine digitale Zweitmeinung bei einer anstehenden Kniegelenkersatz-OP an. Warum DocRobin eine gute Unterstützung bei der Entscheidung für oder gegen eine Operation sein kann und wie die Zweitmeinung per Avatar funktioniert, erklärt er im Maschinenraum Gesundheit.
Transkript anzeigen
00:00:00: Willkommen im Maschinenraum Gesundheit, dem Podcast der TK Landesvertretungen.
00:00:08: Hier treffen wir Antreiberinnen und Pioniere, die sich für eine bessere Versorgung stark machen,
00:00:14: die Grenzen verschieben und Fortschritt vorantreiben.
00:00:17: Hallo und herzlich willkommen zu diesem Podcast aus München.
00:00:25: Mein Name ist Katrin Heidebreck und ich bin Pressereferentin bei der CK in Bayern.
00:00:29: Ich spreche heute mit Prof. Dr. Wolfgang Böcker,
00:00:32: Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Ludwig Maximilians Universität München.
00:00:38: Hallo Herr Böcker.
00:00:39: Ja, vielen Dank, herzlich willkommen.
00:00:41: Wir sprechen heute über das Thema Zweitmeinung bei einem geplanten Ersatz des Kniegelenks.
00:00:46: Sie haben einen Start-up gegründet, das nennt sich Dauk Robin.
00:00:49: Das bietet jetzt unseren Versicherten eine digitale Zweitmeinung an,
00:00:53: mit der sie die Notwendigkeit eines Kniegelenker-Satzes überprüfen lassen können.
00:00:58: Warum ist denn die Zweitmeinung beim Kniegelenkeinsatz aus ihrer Sicht so wichtig,
00:01:03: beziehungsweise andersrum gefragt?
00:01:05: Welche Risiken können dann verfrühte Kniegelenkeinsatz so päsper betroffenen Patientinnen und Patienten haben?
00:01:12: Vielleicht fangen wir mal ganz banal an beim Patienten selbst,
00:01:16: der in der Regel, sag ich mal, mit sich nicht vorgebildet ist.
00:01:19: Und wenn ich eine große Operation, wie zum Beispiel ein Kniegelenkeinsatz empfohlen, bekomme,
00:01:24: dann bin ich natürlich erstmal auf diese Empfehlung angewiesen.
00:01:28: Und wir haben auch schon eben bei uns in der Präsenz-Sprechzunde, aber auch eben jetzt in unserem Start-up,
00:01:34: das nicht nur einmal erlebt, dass die Patienten sagen, ja, vielen Dank.
00:01:37: Jetzt weiß ich, dass das korrekt war, also es kann auch durchaus sein,
00:01:41: eine Zweitmeinung, dass eine Indikation bestätigt wird.
00:01:44: Aber es kann natürlich auch umgekehrt sein, dass die Operation zum jetzigen Teiltpunkt
00:01:50: möglicherweise noch nicht notwendig ist. Und also diese zwei Optionen gibt es.
00:01:54: Wir haben die digitale Zweitmeinungssprechzunde eingeführt, weil wir uns dadurch erhofft haben,
00:02:00: um in besserem Zugang zu den Patienten zu bekommen, weil die Zweitmeinungsprechzunde,
00:02:05: wie Sie wissen, gibt es ja schon länger.
00:02:07: Und wir haben die auch bei uns am Klinikum angeboten, aber die Hürden eines Patienten,
00:02:12: nicht nur über die Strecke, also von Entfernung zu kommen, sondern auch wirklich zu einem anderen Arzt zu gehen,
00:02:17: imini auch zu schauen, zu sagen, ich brauche nochmal eine zweite Meinung,
00:02:21: ist fast schon so ein bisschen auch, wie soll ich sagen, ein Vertrauensmissbrauch,
00:02:26: vielleicht gegenüber dem primären behandelnden Arzt.
00:02:29: Und da sind die Schwähe natürlich höher.
00:02:31: Und da sehen wir jetzt auch bei uns, dass die Hemmschwäde wesentlich niedriger ist
00:02:37: und man gerne sich diese Zweitmeinung abholt und muss aber trotzdem jetzt nicht zu einem anderen Arzt laufen,
00:02:43: wo man dann möglicherweise auch noch seinen eigenen Arzt mit bloß stellt
00:02:47: oder auch das Gefühl hat, möglicherweise sagt er mir dann wirklich operieren, was er eigentlich geht.
00:02:52: Aber gerade auch bei unserem Knie, was ja auch noch in der Rolle spielt, ist ja Mobilität.
00:02:56: Also wenn die Indikation gegeben ist, haben die Patienten ja quasi per Definition ein Mobilitätsabhängig Schmerz.
00:03:03: Das heißt, jetzt in unsere Sprechschulde zu kommen, gerade in Großhadern,
00:03:07: da müssen ja große Wegstricken zurückgelegt werden,
00:03:10: da muss man schon, sag ich mal, starken Willen haben, um das dann auch wahrzunehmen.
00:03:14: Also deshalb, die digital zweitmeinige Sprechschulde wird deutlich besser angenommen als die präsenten Sprechschulden.
00:03:20: Was passiert, wenn ich jetzt meinen Knie operieren lasse und es hätte gar nicht sein müssen,
00:03:24: das sind natürlich Kosten, die entstehen, aber klar, also also bei jeder Operation hat natürlich Risiken
00:03:29: und das größere Operation ist, der so größer werden die Risiken.
00:03:32: Typische Komplikationen sind natürlich, eine Prothese wird falsch operiert, ich habe danach immer noch Schmerzen,
00:03:38: weil eben vielleicht die Indikation nicht die richtige war, und der Schmerz woanders sehr kamen, weiß ich es weiß.
00:03:42: Das ist ein Eingrund, ein anderer Grund ist, typische Komplikationen sind Infekte,
00:03:46: kommen also wirklich in zwar im einstelligen Bereich, Prozentbereich vor, aber sie kommen vor.
00:03:52: Wir sehen das wirklich regelmäßig, das Prothese sich auch im Verlauf noch infizieren.
00:03:57: Wenn ich aber keine habe, dann habe ich ja auch diese Komplikation nicht
00:04:00: und das kann durchaus sehr, sehr belasten für die Patienten werden mit viel, viel Operationen.
00:04:05: Das muss solche Sachen überlegen, dann gibt es natürlich auch Komplikationen wie das der Knochen,
00:04:11: der Brich, Wundheimungsstörung, all diese Themen sind natürlich da und man ganz davon abgibt es natürlich
00:04:17: eine gemeinsame Komplikation, nämlich die Operation.
00:04:19: An sich jede Narkose hat natürlich gewisse Risiken wieder, und diese muss man in Kauf nehmen
00:04:25: und deshalb ist es natürlich auch schon sehr wichtig zu wissen, was für ein Patient man vor sich hat
00:04:29: und muss wirklich individuell, und das macht man auch in der digitalen Zweidmeilung,
00:04:33: sprich, abwägen für den einzelnen Patienten, was ist das Risiko und was ist der Nutzen.
00:04:38: Wenn ich zum Beispiel jetzt noch nicht die Therapie ausgenutzt habe, ich kann ja zum Beispiel auch erstmal sagen,
00:04:45: jetzt fangen wir erstmal an mit Schmessmittel. Es macht wenig Sinn, ein Patient, der sich das erste Mal vorstellt
00:04:50: mit Kniesperts und vielleicht auch eine Veränderung im Wundgenbild im Sinne einer Arthrose,
00:04:55: sofort eine Knieprothese anzubieten. Das macht, würde ich mal nicht machen.
00:04:58: Ich glaube, zum Kniegelenk hält er auch nicht ewig, oder?
00:05:01: Knieprothesen nutzen sich ab. Es ist zwar deutlich besser geworden über die letzten Jahre mit ultrahochvernetzten Materialien,
00:05:08: dass die Verschleißerscheinungen nicht so schnell sind, aber sie sind da, und da kommt auch wieder das Thema Alter ins Spiel.
00:05:15: Also, das heißt, bei einen jüren Patienten oder einem wirklich jungen Patienten können sie davon ausgehen,
00:05:21: dass da hier nochmal eine Revision ansteht. Und diese Revision ist natürlich wieder eine Operation
00:05:27: und eine Revision ist immer größer als die primäre Inupothese.
00:05:32: Das heißt, man will um die Revision, wenn es irgendwie geht, immer herumkommen.
00:05:36: Deshalb ist es gut, den Patienten erstmal eine Alternative anbieten zu können.
00:05:42: Und da bin ich zum Beispiel?
00:05:43: Ja, zum Beispiel erstmal eine Schmerztherapie, oder gibt unterschiedliche konservative Therapiemöglichkeiten.
00:05:50: Es befindet andere Schmerztherapie, aber auch unterschiedliche physikalische Maßnahmen sind durchaus hilfreich.
00:05:57: Und deshalb empfiehlt auch die Leitlinien der deutschen Gesellschaft wie Audubilion und Physiologie ganz ausdrücklich,
00:06:03: dass man erstmal einen Therapieversuch über drei Monate machen sollte, konservativ, bevor man tatsächlich über eine Operation nachdeckt.
00:06:09: Weil man einfach weiß aus der Literatur heraus ist, ist es so, dass die Patienten dann in den Verlauf häufig doch von selber wieder besser werden
00:06:17: und sich vielleicht dadurch Zeit erkaufen, bis die an tatsächlich eine Prothese notwendig wird.
00:06:21: Und wenn es ein paar Jahre sind, sind sie das vielleicht diese entscheidenden paar Jahre,
00:06:25: die vielleicht später im höheren Alter eben das verhindern, dass man nochmal eine Revision Prothese braucht.
00:06:30: Und wie entstand dann die Idee für Dogroben?
00:06:33: Wie funktioniert Dogroben?
00:06:34: Welche Daten stecken in Dogroben?
00:06:37: Ja, also die Idee war tatsächlich, dass wir in unserer Zweitmeinung sprechst und festgestellt haben,
00:06:45: sind ja de facto Checklisten, die er abgearbeitet werden müssen.
00:06:48: Wir haben mal die Chance hatten, Blick mal in die Leitlinie zu werfen.
00:06:52: Es gibt viele Leitlinien in Deutschland übrigens, ich glaube weit über 400 sind das, die bei der AWMF hinterlegt sind.
00:06:59: Und in diesen Leitlinien sind bei Knie- und Höfte-Checklisten hinterlegt.
00:07:03: Da kann man wirklich ganz als Arzt, vor allen Dingen, es ist an die Ärzteschaft gerichtet,
00:07:07: ganz klar abklären Punkt für Punkt.
00:07:10: Da gibt es haupte, nebenkretär, in kontrare Indikation, die man alle abfragen sollte.
00:07:15: Und wir haben bei uns festgestellt in diesen Sprechstunden, dass das extrem aufwendig ist.
00:07:19: Wenn man wirklich eine richtige Zweitmajno machen will, ist man wirklich in einem zeitlichen Dilemma.
00:07:24: Man ist ehrlich gesagt als Primärerarzt in einem wirklichen Dilemma, also wenn man die Primärindikation stellt.
00:07:30: Weil, also wir wissen aus der Literatur, und das deckt sich auch mit meiner Erfahrung,
00:07:34: dass wir in der Regel weniger 10 Minuten Zeit haben pro Patient.
00:07:39: Und jetzt müssen sie aber es schaffen, den Patienten die Fragen, die er hat zu klären,
00:07:45: und eben auch alle Informationen zu bekommen, die eben für die Indikation eine auch nie potese Notwendig sind.
00:07:51: Das schaffen sie einfach nicht zeitlich.
00:07:53: Wir haben bei unserem digitalen Zweitmeinungsportal, haben wir insgesamt knapp 80 Fragen hinterlegt.
00:07:59: Es ist so, dass die digitale Zweitmeinung wesentlich genauer ist.
00:08:03: Weil sie wesentlich mehr Zeit hat, ist besteht kein Stress.
00:08:07: Ein Patient ist der limitierende Faktor, was die Zeit angeht.
00:08:10: Und er baucht je nachdem, sagen wir mal, wie jemand vertraut ist mit den Medien,
00:08:15: ca. 15 bis 20 Minuten, um diesen Fragebaum durchzugehen für die Indikation, die Indipothese,
00:08:20: oder auch für die Indikation, die Hüfte-Indipothese.
00:08:23: Das heißt, er füllt es aus und lädt seine Daten hoch, und sie sind aber sie erscheinen als Avatar.
00:08:29: Ja genau, wir haben zwei Möglichkeiten.
00:08:31: Wir haben also einerseits diese visuelle Möglichkeit,
00:08:34: und wir haben einerseits die klassische Chatboardform.
00:08:37: Also diese Sprechblasen, das kennt man vielleicht von seinem Telefonanbieter.
00:08:42: Man kriegt ein Text, den muss man durchlesen, und dann kriegt man gewisse Antworten, und die kann man klicken.
00:08:47: Das bei dem Avatar gibt es da nicht den Text, sondern da ist dann tatsächlich eine Person,
00:08:52: auf dem Handy geht das, das geht auch auf Tablets, auf dem Computer, und die spricht mit einem.
00:08:57: Und das ist tatsächlich avatarisiert.
00:09:00: In dem Fall ist das tatsächlich meine Person als Avatar.
00:09:03: Und dem wurde ein Text in den Mund gelegt, der fein abgestimmt ist, auch mit den Leitlinien.
00:09:10: Also da sind eben das ganze Wissen der Leite hier drin.
00:09:13: Wir haben uns auch mit den Leuten, der erstellert der Leite, hier da zusammengesetzt,
00:09:16: um eben wirklich zu gucken, dass man das möglichst präzise abbildet.
00:09:19: Und der Patient hat stand heute die Möglichkeit mit Boxen anklicken, seine Antwort zu geben.
00:09:27: Und dann wird das im Hintergrund zusammengeführt zu so einem Befundbericht.
00:09:31: und das ist dann das, was der Arzt dann sieht.
00:09:35: Dereelle existieren, ne Arzt in der Sprechstunde oder auch bei uns dann als die Ärzte, die bei uns die
00:09:42: Zweitmeinung validieren. Die gucken sich genau diese Sachen an. Dazu kommt noch Röntgenbilder.
00:09:48: Die Patienten haben die Möglichkeit, Röntgenbilder hochzuladen. Und auch heute ist das so, dass die
00:09:52: Künstler-Ligenz da auch schon mitwirkt. Und zwar ist es so, wenn die Patienten das dann hochladen
00:09:57: bei uns in unser Portal. Dann kriegt man wirklich in Sekunden, kriegen wir einen Befundbeschreibung,
00:10:02: wo sie genau wissen, ob sie eine Arthrose haben, wie schwer sie ist. Und auch diese Informationen
00:10:08: gehen dann zu dem Arzt, der am Ende die ganzen, wenn man ein Grundum eine Checktiste hat, wie man
00:10:13: sie auch ausfüllen würde, wenn man eine Checktiste nimmt von der Leitlinie und in der Sprechstunde
00:10:18: sitzen würde. Nur dem Patienten wird alle Zeit der Welt gegeben und der Arzt braucht nicht
00:10:24: eben sich 20 Minuten Zeit zu nehmen und diese Informationen werden zusammengeführt und danach
00:10:28: wird es relativ einfach zu sehen, wie das Ding jetzt genau ist mit dem Patienten vorausgesetzt,
00:10:33: erantwortet korrekt. Aber das ist natürlich auch eine Präsenzbestand. Ich muss halt die Wahrheit
00:10:39: sagen. Das ist entscheidend. Haben Sie denn schon erste Erfahrungswerte, wie viele Empfehlungen
00:10:44: sich nicht bestätigen oder bestätigen? Es ist ehrlich gesagt sehr ausgewogen. Ich hatte eigentlich
00:10:50: gedacht, es wären wirklich mehr, die sie nicht bestätigen würde, aber sie sind im Moment sehr
00:10:54: ausgewogen. Aber wir haben es noch nicht die formelle Auswertung gemacht. Man spricht ja
00:10:59: seiner Literatur bis zu 80 Prozent und deshalb muss man vorsichtig sagen, dass er wirklich
00:11:04: jetzt zum jetzigen Zeitpunkt nicht so weit aus dem Fenster lehnen, weil wir uns natürlich auch
00:11:09: genau angucken müssen, auch im Studiendesign. Haben wir eventuellen Selektions-Bais da drin?
00:11:15: Das wissen wir nicht. Aber die Literatur sagt 80 Prozent der Knieenopothesen sind zu früh
00:11:21: operiert. Das kann möglicherweise auch unsere Daten herausgeben. Aber wir haben es im Dreistelligen
00:11:27: Bereich gerade unterwegs und da werde ich vorsichtig, sagen wir mal, solche allgemeinen Aussagen
00:11:32: zum jetzigen Zeitpunkt machen. Das kann sich natürlich auch bestätigen. Aber ich kann schon sagen,
00:11:36: es ist so, dass wir tatsächlich auch den ein oder anderen Patienten daraus fischen und sagen,
00:11:41: das könnte man doch erstmal mit einer konsultiven Therapie versuchen. Das sehen wir doch regelmäßig.
00:11:46: Und das andere, was sich uns auch sehr gerascht hat, muss ich sagen, in unserer Eigelsprechstunde,
00:11:51: ist, dass die Dokumentation von Seiten des Avatars, was die Indikation angeht, was er dichter war,
00:11:59: als von dem Arzt in der Sprechdunde. Und das ist natürlich schon interessant. Also auf Medikulikal
00:12:05: ist das natürlich vielleicht auch für den Arzt dann interessant, wenn die Dokumentation nach
00:12:09: hervorstelliger ist, aufbezüglich Hauptkriterien, die nämlich alle erfüllt sein muss. Wenn ich die
00:12:14: aber nicht dokumentiere, ist dann theoretisch zumindestens, bei Diskussionswürdig, ob die
00:12:19: Indikation gegeben ist. Wenn man jetzt mal in die Zukunft schaut, so Chancen und Herausforderungen
00:12:23: der Digitalisierung kennen wir ja alle, aber im Bereich der Zweitmeinung, wo sehen Sie da besondere
00:12:29: Möglichkeiten für Patientinnen und Patienten oder vielleicht auch die Sprechdunde mit einem
00:12:34: Avatar, was da in Zukunft kommen kann? Also ich glaube schon, dass der materiale Mensch oder Arzt
00:12:40: im Lookbrinn bleiben sollte. Das ist das Grundsätzlich. Also das will ich auch gar nicht in Frage stellen.
00:12:46: Ich glaube, die Profession wird sich echt verändern eines Arztes in den nächsten 20 Jahren. Wir sind ja
00:12:51: noch in der luxriösen Situation in Deutschland. Wir haben ja nochmal eine hohe Arztlichte pro Einwohner.
00:12:56: Das ist ja in vielen Ländern dieser Welt überhaupt nicht der Fall, wenn man jetzt so was global
00:13:00: betrachtet. Und selbst wir, sagen wir machen uns große Sorgen, da drum jetzt im Rahmen des demografischen
00:13:05: Wandels, dass wir Problemen kriegen mit der Versorgung. Das heißt, unser Anzahl an Ärzte wird nicht mehr
00:13:12: werden jetzt, sondern wird deutlich abnehmen jetzt in den nächsten 10 Jahren. Das heißt, der besteht
00:13:17: Bedarf nach Zugang zur Medizin. Und diesen Bedarf muss ich ja irgendwie versuchen zu decken.
00:13:24: Ja, sie kann das natürlich durch Ärzte machen, aber wenn ich die nicht mehr habe, dann muss ich gucken,
00:13:29: dass ich den Ärzten, die noch da sind, das Leben möglichst effizient und einfach bestalte.
00:13:35: Und ich sehe da, sage ich mal, solche Technologien eher so als, sagen wir mal, Addendum als Hilfe,
00:13:42: damit die Arbeit des Arztes erleichtert wird. Also viele Ananäse-Themen könnte man tatsächlich
00:13:48: durch digitale Assistenzen unterstützen. Aber das persönliche Gespräch und dann vielleicht auch
00:13:54: die persönliche Einschätzung dann des Patienten, das weiß man vielleicht gar nicht so gut messen
00:13:59: kann. Also das ist dann die, was man mit Erfahrung zu tun hat. Und was dann wirklich den guten Arzt
00:14:04: dann zum Schluss ausmacht, auch wenn der Avatar vielleicht empathisch ist, ja, ist es natürlich
00:14:09: schon wichtig, dass man sich da am Ende wohl aufgehoben fühlt als Patient und das Gefühl hat,
00:14:15: ja, derjenige weiß, was er tut und ich kann ihm vertrauen. Und dann aber das eine Kombination ist,
00:14:21: aus evidenzbasierte Medizin, die zum Beispiel mit Avataren an den Patienten herangebracht wird,
00:14:27: wo das neueste Wissen an Leitlinien mit einfließt auf der einen Seite, aber auch dann die persönliche
00:14:33: Interaktion mit dem Arzt, glaube ich, dass das wird den Patienten in Zukunft eben noch die
00:14:38: Möglichkeit geben, eine vernünftige medizinische Versorgung zu kriegen in Deutschland, aber auch
00:14:42: vor allem global. Und wenn dann noch die KI über die Bilder läuft und mitliest und schaut, dann ist
00:14:48: es wahrscheinlich perfekt. Absolut. Wir sitzen ja auch auf einem Riesendatenschatz. Riesendatenschatz.
00:14:54: Also das ist, also ich glaube, das wird so spannend noch werden, ja. Ich glaube, wir müssen natürlich
00:14:58: schon aufpassen, dass wir die Digitalisierung bei den Regularien, die wir haben, nicht einmal
00:15:05: verpassen, also Stichwort digitale Patientenakte. Also ich denke, wir sollten das Thema Digitalisierung
00:15:12: sehr, sehr ernst nehmen und da versuchen eben diese ganzen Informationen, die wir haben, zu nutzen
00:15:18: auch, ja. Und das fängt ja schon an in der Notaufnahme, wo wir häufig den Patienten erst mal gar nicht
00:15:25: kennen und nicht wissen, was hat er denn für Kommunitäten und wo man wirklich auch zum Teil
00:15:31: dann, wenn man so weiß, ja, die ganzen Informationen vorliegen hat, eine Risikostatifizierung machen
00:15:37: kann, ja, ob der Patient wirklich sehr krank ist oder ob der kein gesund ist. Und dazu braucht man
00:15:43: eben die Informationen, die eben nicht jeder Patient geben kann. Noch eine persönliche Frage,
00:15:47: Sie beschäftigen sich sehr gerne mit der Digitalisierung unserer, zumindest der Sprechstunde
00:15:52: oder der Zweitmeinung. Ist es so ein persönliches Interesse von Ihnen? Ja, ich bin ja eingest
00:15:57: unverheiratet eigentlich ziemlich handfest im Geschäft unterwegs und deshalb mit Digitalisierung
00:16:02: nur begrenzt zu tun, aber denkt man, also zumindest in Vorderkundig. Aber seit Jahren haben wir auch
00:16:09: schon diese Themen an Digitalisierung bei uns in der Chirurgie. Also das fängt an von Themen wie
00:16:14: Augmented Reality, wir haben da auch eine Arbeitsgruppe bei uns, Kooperation mit Professor Nawab
00:16:20: von der TU, da haben wir uns in der Klinik ein Labor und da werden halt auch Patienten ein
00:16:25: Thema bearbeitet. Darüber kommt schon allein das Thema KI. Tatsächlich haben wir mit diesem
00:16:30: Zweitmeinungsthema angefangen vor Chatchi Pity Beginn und das kam zu richtigen Zeit und ich glaube,
00:16:38: dass wir, wenn wir das jetzt vernünftig angehen, diese Anwendung richtig machen, dass das auch in
00:16:44: Deutschland Riesenchance haben, da eine Qualität am Ende abzuliefern, dann muss man diesen Stock
00:16:51: noch springen. Aber wenn wir das schaffen, dann haben wir tatsächlich einen richtigen Mehrwert
00:16:56: geschaffen und ich glaube, in 20 Jahren wird da kein Hahn mehr nach Kenos sein natürlich. Das ist
00:17:02: normal und es ist ein gutes Adress-Dent-System und man wird sich das alles anschauen können, ob das
00:17:08: evidenzbasiert ist, weil es halt zertifiziert ist und dann gehör ich, dass wir schon einen Schritt
00:17:15: weitergekommen, als wir heute sind. Das gehört natürlich zum Teil der Fortbildung,
00:17:20: absolut technisch verstehe. Also das Thema Digitalisierung wird auch die Ausbildung und
00:17:27: Weiterbilden massiv beeinflussen. Wir haben bei uns auf zum Beispiel so ein Simulation Lab für die
00:17:32: Studenten. Da leben so 20 HoloLens-Brillen rum, die man sich in einem Raum gemeinsam aufschneidet
00:17:38: und dann zum Beispiel im virtuellen Raum wie eine gebrochene Hürbesäule gemeinsam anschaut und
00:17:43: überlegt, wie kann ich das versorgen oder ein Becken, ich kann nicht das Becken durchgehen. Also
00:17:47: ich habe gestern zum Beispiel zwei große Beckenfrakturen operiert. Das ist immer ein Thema der
00:17:54: 3D-Rekonstruktion und das, was sich wirklich plastisch vorzustellen, ist echt schwierig, wenn
00:17:59: man noch einen Röntgen bildert. CT ist schon besser, aber richtig faszinierend sind die 3D-Rekonstruktionen.
00:18:06: Da steckt natürlich, sagen wir mal, keine Refin-Lestung auch dahinter. Das heißt, man hat dann
00:18:10: wirklich dieses Ding, sagen wir mal, im virtuellen Raum und kann sich das von allen Richtungen anschauen
00:18:16: und entsprechend planen. Das ist schon sehr hilfreich heute und führt auch dazu, dass die
00:18:21: operativen Ergebnisse besser werden, weil man sich einfach ganz anders mit dem Problem auseinander
00:18:25: resten kann. Sie wissen genau, wo die Gefäße lang laufen, wo der Bruch entlang läuft, wie
00:18:31: es verschoben ist, was man, wo, wie viel Millimeter zurückdrücken muss, damit es ja von sich aussieht.
00:18:36: Vielen herzlichen Dank für den Einblick. Sehr gerne. Und weiter Erfolg. Ja, sehr, sehr gerne. Ich
00:18:43: hoffe, dass Sie da für das eine oder andere Thema begeistern. Ja, ich denke, es ist spannende Zeit
00:18:48: und ich denke, wir werden da noch sehr viel von hören und dass wir es am Anfang sind. Also danke
00:18:53: für das Interesse. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal im Maschinenraum Gesundheit.
00:19:02: [Musik]
Neuer Kommentar